Mittwoch, 31. Oktober 2018

Geisterspuk

Heute ist es also wieder so weit. Es spukt und geistern sobald die Dunkelheit heraufzieht. Bei uns geistern nur die Grippeviren herum und so schnupft und hustet jeder herum.
Nachdem ich mich mit den verkleideten Horden noch immer nicht so recht anfreunden kann, ist das die perfekte Ausrede, nicht mit den Herren Koko, Knopf und Zwiebale um die Häuser ziehen zu müssen.
Aber backmäßig bin ich heuer schon richtig mutig geworden. Die Gespenster sind ja noch recht süß, aber die Mumie mit Säge im Kopf … gruselig.
Die Gruselbackwaren der letzten Jahre seht ihr (hier)


Die Gespenster sind ganz einfach gemacht. Sie bestehen aus Mini-Schwedenbomben (=Schokoküsse, ich habe sie beim Lidl gekauft).
Weißes Rollfondant ausrollen
einen Kreis ausstechen
die Schwedenbombe am Kopf (=höchste Stelle) mit etwas Wasser bepinseln
Rollfondant hinauflegen und etwas in Form biegen
über Nacht trocknen lassen
mit Lebensmittelfarbe aufmalen
fertig!

Die "Sägenmumien" bestehen auch aus Mini-Schwedenbomben
weißes Rollfondant ausrollen
in Streifen schneiden
diese mit Wasser bestreichen und um die Schwedenbome wickeln
über Nacht trocknen lassen
Säge mit Hilfe einer Mould formen (z.B. hier erhältlich)
auch über Nacht trocknen lassen
mit Lebensmittelfarbe bemalen und am Kopf der Mumie anbringen (ich habe hierzu einen kleines Stück Rollfondant mit ganz wenig Wasser weichgeknetet und das quasi als Kleber verwendet)


Die Geistermuffins sind aus meinen "All-time-favorite" Teig (den habe ich euch hier vorgestellt)
Die Teigmenge reicht für 16 Muffins, Backdauer 22-25 Min
Zur Befestigung der Geister habe ich eine Vollmilchganache verwendet
40 ml Schlagrahm (=Obers, Sahne)
100 g Vollmilchschokolade
Schokolade schmelzen, mit Obers verrühren, warten bis es die Masse fest genug zum Aufspritzen ist
Mit Hilfe eines Spritzsackes mit Tülle eine kleine Rosette auf den Muffin spritzen und mit einem Geist aus Rollfondant belegen.

In diesem Sinn: Süßes oder Saures! ;-)




Für die glutenfreie Variante verwendet bitte für den Muffinteig 1 Becher glutenfreies Mehl (hier habe ich die Mischung vom Spar verwendet) und es gibt auch "Schwedenbomben" ohne Boden, die sich für die Gespenster und Mumien eignen.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Gerade noch rechtzeitig...


Es gibt sie noch zu kaufen: Zwetschken! Ein paar vereinzelte, süße, saftige Exemplare gibt es noch. Und ich spreche von den kleinen, dunkelblauen Dingern und nicht den riesigen lila Exemplaren. Wobei die kann man sicher auch sehr gut für diesen Kuchen verwenden, aber für mich als Tiroler-Mäderl kommen nur Zwetschken infrage, am besten die aus Stanz. (zumindest gibt es dort den besten Zwetschkenschnaps, aber das ist eine andere Geschichte)

Diese Galette passt perfekt zu den bunten Blättern, den schönen Herbsttagen, dem frühen Nebel und der warmen Nachmittagssonne. Ihr könnt sie ganz einfach so bei einer Tasse Tee genießen oder wie wir bei philosophischen Betrachtungen über das Leben.
S'Zwiebale macht sich nämlich derzeit ziemlich viele Gedanken über seine Zukunft und wie das so ist mit der Verwandtschaft. Es ist ja auch ganz schön schwer, zu verstehen, dass der Papa zum Opa Papa sagt und überhaupt... So hat mein liebster Ehemann unserem Jüngsten erklärt: "Wenn Du Papa wirst, dann bin ich ein Opa." Das leuchtete dem 4-jährigen ein.
Seitdem überlegt s'Zwiebale, was er denn so alles braucht, wenn er Papa ist. "Papa, wenn ich Papa bin, dann musst Du mich jeden Tag in die Arbeit mitnehmen. Dann brauch ich Geld." Papa: "Mache ich." sZ: "Wenn ich Papa bin, dann brauche ich viel Geld. Du musst mir das Geld geben, weil ich weiß ja nicht, wie viel Geld ich brauche." P: "Okay". sZ: "Du Papa, wenn ich Papa bin und Du Opa bist,..." So ging das eine ganze Weile während wir den Kuchen aßen. 
Dann wurde das Gespräch plötzlich unterbrochen, weil der junge Herr aufs Klo musste. Ziemlich freudestrahlend und stolz kam er mit mir zurück und vermeldete: "Du Papa, es kam Gaga und Piesel gleichzeitig. Das kann ich jetzt schon. Das ist toll!"
Liebes s'Zwiebale, mit diesen Fertigkeiten bist Du jetzt quasi fürs Leben gerüstet! ;-)

Zwetschken-Haselnuss-Galettes
Rezept aus frisch gekocht 9-18

Teigmenge reicht für 4 Galettes oder 3 Pieformen (Durchmesser 20 cm, Randhöhe 5 cm)


400 g Dinkelmehl
200 g gemahlene Haselnüsse
200 g Kristallzucker
250 g kalte Butter
1 Ei
100 g Marzipanrohrmasse
1 kg Zwetschken
1 EL Staubzucker

für die glutenfreie Version statt des Dinkelmehls: 180 g Buchweizenmehl, 100 g Hirsemehl, 100 g Reismehl, 20 g Kartoffelstärke, 2 TL Johannisbrotkernmehl)

Marzipan in den Gefrierschrank legen
Mehl (bzw. Mehle in der gf Version), 150 g Nüsse und 150 g Zucker in einer Rührschüssel vermischen.
Butter würfeln und dazu geben.
Ei trennen,
Dotter in die Schüssel geben.
Dann die Mischung in der Schüssel mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten
In Frischhaltefolie gewickelt 30 Min (gerne in der gf Version auch 1 Stunde) im Kühlschrank rasten lassen
Backrohr auf 180 Grad Umluft (!!!!) vorheizen.
Marzipan reiben (geht in leicht angefrorenem Zustand wesentlich einfacher)
mit Eiklar und 50 g Haselnüssen und 50 g Zucker mit dem Mixer gut vermischen.
Zwetschken vierteln und entkernen.
Teig in 4 Teile teilen
jeden Teil auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen 
Jeweils 2 Kreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen
mehrmals mit einer Gabel einstechen
Marzipanmischung mittig darauf verteilen, dabei einen Rand von 5 cm frei lassen
Zwetschken auf der Füllung verteilen
Teigränder darüber klappen und leicht festdrücken
20 - 25 min backen, nach der Hälfte der Backzeit die Bleche tauschen.
Mit Staubzucker bestreuen und lauwarm oder kalt genießen. Dazu passt ganz wunderbar ein Vanilleeis oder noch besser eine Kugel Haselnusseis.




Mich hat der glutenfreie Teig diesmal so geärgert, dass ich nach 2 Galettes aufgegeben habe und den Teig in eine Pieform drückte. Würde ich für die glutenfreie Version empfehlen! Und im Gegensatz zu anderen glutenfreien Backwaren schmeckt diese Pie am 2. Tag wesentlich besser und saftiger!




Nachtrag: Ich hatte etwas Teig übrig und habe ihn eingefroren, im Kühlschrank Wochen später aufgetaut und er ließ sich in der glutenfreien Version herrlich ausrollen. Also bitte lasst den glutenfreien Teig mehrere Stunden im Kühlschrank, am besten über Nacht. 


Sonntag, 7. Oktober 2018

Birthday-Boy

Ich habe nicht nur eine Stammkundin, sondern auch einen jungen Herrn, der sich jedes Jahr zu seinem Geburtstag Kekse von mir wünscht. Und so macht sich im Jänner immer ein Paket nach Oberösterreich auf den Weg.

Naturgemäß sehen diese Kekse etwas anders aus. ( hier nachzuschauen ) Piraten, Ninjagos und Schwerter. Und zum 8. Geburtstag kam ein Auftrag, der mich erst einmal etwas ratlos werden ließ. Zum Glück hat Simon mit seinem Papa mir gleich ein Foto geschickt. Ich weiß zwar immer noch nicht, warum eine Mauer, Stern, Pilze,... (den braunen Haufen habe ich mich geweigert zu machen) so wichtig sind, aber den Super Mario finde ich extrem gut gelungen. Auf den bin ich immer noch sehr stolz.
Und nachdem sich das Jahr langsam zu Ende neigt, steigt meine Spannung und ich bin schon sehr neugierig, welche Kekse es zum 9. Geburtstag sein dürfen!





Mittwoch, 3. Oktober 2018

Geburtstagszeit!

Einmal im Jahr fahre ich zu meiner treuesten Kundin. Die inzwischen schon nicht mehr kleine Melanie weiß immer ganz genau, was sie will. Und das finde ich so richtig klasse.
Die Kollektion der letzten Jahre könnt ihr hier nachschauen: Klick hier

Letztes Jahr, zu ihrem 7. Geburtstag war sie gerade Erstklässlerin und ihre Klasse die Pinguinklasse. Ganz logisch, dass sie Pinguin-Kekse wollte.
Morgen ist es wieder so weit. Da fahre ich nach Wien und liefere ihre Kekse zum 8. Geburtstag. Welchen Designwunsch sie heuer hatte? Da müsst ihr euch noch etwas gedulden. ;-)

Hier einmal die Kekse zum 7. Geburtstag.




Ich finde sie nach wie vor sehr stylish. Was sagt ihr?

Sonntag, 30. September 2018

Tag des Kaffees: Eclair au Café

Gebacken nur für mich und den Liebsten und NICHT für Kinder. Denn da ist Kaffee drinnen. Zwar nur in Spuren, die sicher keine gesundheitliche Auswirkungen auf die Herren Koko, Knopf und Zwiebale hätten, aber hin und wieder darf man egoistisch sein. Vor allem wenn beim Versuch Eclairs zu backen etwas schief ging und es genau zwei (ich wiederhole nur zwei!!!!) ins füllbare Stadium gebracht haben.

Also bitte, gleich zu Beginn, beherzigt den Rat, die Ofentür NICHT vor Beendigung der Backzeit zu öffnen. Ich wusste das, aber tja,... irgendwie sahen die schon so braun aus, die Küchenuhr zeigte zwar noch 10 min an, aber der traue ich nicht immer. Beim Backen muss man sich ja auch manchmal auf Augen und Nase verlassen. ;-)
Und ja, Brandteig fällt dann einfach so zusammen. Ich hatte noch ein bisschen Brandteig übrig, spritze also nochmals 2 Eclairs auf Backblech, öffnete diesmal nicht die Tür und voilà, fast wie beim Franzosen. Tja, optisch noch nicht, aber geschmacklich! Hui, wui!

Und da morgen Tag des Kaffees ist, widme ich diese Eclairs meinem liebsten Kaffee (Meister Zenger), die hübschen Tassen habe ich beim liebsten Buch- und Schreibwarenhändler gekauft (Kral in Berndorf) und bestreut sind die Schokoladeneclairs mit einer schokolierten Kaffeebohne bzw. Tartufi in Capuccino Geschmack, gekauft im weltbesten Laden für gute Sachen (Via Nova).


Ursprünglich dachte ich, ich fotografiere euch meine Stärkung an meinem Schreibtisch, aber da herrschte solch eine Unordnung, dass ich sie am "Nähtisch" schnell abstelle und ablichtete. Denn wer will schon an so einem herrlichen sonnigen Sonntag Schreibtisch aufräumen? Eben!

Kaffee-Eclairs

Rezept aus dem Buch "Himmlische Eclairs" von Alissa Poller, EMF

Anmerkungen: Laut Rezeptangabe sollten 20 Eclairs aus der Teigmasse entstehen, bei mir waren es 12. Aber ich habe die vorgeschriebenen 12 cm nicht mit dem Lineal abgemessen. Die Füllung sollte für 10 Eclairs reichen. Ich habe 2 gefüllt, ungefähr 4 Füllmengen einfach so genascht und es ist schätzungsweise noch Füllung für 20 Stück da. Also bitte Vorsicht mit dieser Angabe und einen Plan B für diese sensationelle Füllcreme im Petto haben. (pur naschen ist ein hervorragender Plan B!!)

120 ml Milch
120 ml Wasser
80 g Butter
4 g Salz
6 g Zucker
130 g Mehl
3 Eier

Spritzbeutel und Sterntülle mit mind 12 "Zähnen"; meine hatte nur 9 und es sah auch hübsch aus.

Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Milch, Wasser, Butter, Salz, Zucker in einen Topf aufkochen lassen
Wenn die Butter geschmolzen ist und die Mischung kocht, den Topf von der Herdplatte nehmen
Mehl mit einem Kochlöffel unterrühren
Topf zurück auf die Herdplatte stellen und bei mittleren Temperatur unter ständigem Rühren kochen, bis sich der Teig als "Kugel" vom Topfboden löst und eine glatte, geschmeidige Textur hat.
Die Masse in eine Schüssel umfüllen
Wenn sie nur mehr etwas wärmer als handwarm ist, ein Ei unterrühren. (mit dem Kochlöffel oder der Küchenmaschine)
Erst wenn das Ei komplett im Teig verarbeitet ist, das nächste unterrühren.
Den lauwarmen Brandteig in den Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und ca 12 cm lange Eclairs auf das mit Backpapier belegte Blech spritzen.
Etwas Abstand lassen, da der Brandteig beim Backen noch aufgeht.
35 Min auf mittlerer Schiene backen und die Ofentür NICHT öffnen.
Herausnehmen und auskühlen lassen.



Für die Füllung:
500 ml Milch
4 Eigelb
120 g Zucker
45 g Maisstärke
12 g Instantkaffee (ich habe ein Café Latte Päckchen mit 12,5 g verwendet)
80 Schlagrahm (=Obers = Sahne)
70 g weiche Butter
Krapfenfülltülle

Butter aus dem Kühlschrank nehmen
Eigelbe mit Zucker cremig schlagen
Maisstärke unterrühren
Milch in einem Topf zum Kochen bringen
Sobald die Milch kocht, den Topf vom Herd ziehen und die Eiermischung unterrühren.
Topf zurück auf den Herd stellen, bei mittlerer Hitze weiterrühren 
Instantkaffeepulver unterrühren und ca 3 min ständig rühren bis die Masse puddingartig einkocht
In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abgedeckt mind 30 min in den Kühlschrank stellen

Schlagrahm aufschlagen
erkaltete Puddingmasse glatt rühren und die weiche (=zimmerwarme) Butter stückchenweise untermixen
Schlagrahm vorsichtig unterheben
Masse in einen Spritzbeutel mit "Krapfenfülltülle" geben und die Eclairs füllen
Am besten funktioniert es, wenn man auf der Rückseite drei Löcher sticht und beim Mittleren anfängt

Für die Glasur habe ich einfach 50 g Zartbitterschokolade geschmolzen und die Eclairs damit bestrichen. Einmal mit schokolierter Kaffeebohne verziert und einmal mit kleingeschnittenen Capuccino-Tartufi bestreut. 



Genießt einen guten Kaffee / Tee und gönnt euch einen egoistischen Moment. ;-)

Donnerstag, 20. September 2018

Familie H macht einen Ausflug

auf den Fußballplatz.
mit dem Fahrrad.

Zwei absolute Premieren! Am Sonntag wurde nämlich die neue Tribüne am Fußballplatz eröffnet. So zog der süße Knopf sein Dress an und wir mit ihm auf den Sportplatz. Als wir ankamen, war gerade noch Match.
Familie H, bis auf den Mittleren = süßer Knopf, nicht wirklich fußballaffin, brauchte zuerst einmal ca 10 Minuten, bis wir wussten, wer unsere Mannschaft ist. Aber es war auch ziemlich herausfordernd. Die Dressen der Mannschaften sind dunkelblau, schwarz, weiß. Wer kommt denn da bitte auf den Gedanken, dass wir bei diesem Match in rot auftraten und die Gegner in blau-weiß?
Gut, hatten wir also endlich die erste Hürde genommen, trumpfte Monsieur Koko mit seinem Fußballwissen auf. Warum denn da so viele Spieler am Feld seien, normalerweise spielen doch nur 9 pro Mannschaft. Okay, dieses Kind braucht dringend eine Schulung. Und mehrmals fragte er ganz laut, welches denn jetzt unser Tor sei und ob wir jetzt eines geschossen oder bekommen hätten.
Zum Glück befanden wir uns inmitten von kaum deutschsprechenden Zuschauern, so mussten wir uns nicht ganz so schämen.
Und den größten Anfängerfehler hatten wir auch noch gemacht! Wir hatten uns quasi ins gegnerische Faneck gesetzt!!!! Was jetzt wirklich verwirrend war, weil schräg rechts ober uns, saß definitiv ein Trainer des SC Berndorfs (weil, ihr wisst schon: dunkelblau, schwarz, weißes Dress. Zudem stand noch ganz groß SC Berndorf drauf; also Fehler ausgeschlossen)
Schräg links gegenüber war aber eine massive Front von Fußballmamas der Gegenseite. Welche Kommentare sie in unsere Ohren brüllten, konnten wir aufgrund von mangelnden Sprachkenntnissen nicht erkennen. Die Spieler am Feld erkannten die Kommentare aber anscheinend auch nicht, vermutlich aufgrund der mangelnden Nähe. Weil so ein Feld ist ganz schön groß, vorallem für noch nicht ausgewachsene Beine.
Und so gestaltete sich die verbleibende Spieldauer für uns Erwachsene als eher langweilig, weil wenig Action in unseren Augen, dem Knopf war es zu laut und er saß im Dress auf meinem Schoß und hielt sich die Ohren zu, s'Zwiebale baute Kieselsteintürme auf den neuen Holzbänken und nur der Koko starrte gebannt aufs Feld und nachdem er endlich die Grundkenntnisse verinnerlicht hat (wir= rote Dressen und wir müssen rechts rein schießen), fieberte er mit und freute sich über jedes Tor.
Zur Ehrenrettung der beiden Teams muss gesagt werden, dass Familie H erst dreißig Minuten vor Spielende die Bühne betrat und der Sieg für unsere Mannschaft nicht mehr zu nehmen war, von daher vermutlich schon etwas Müdigkeit bei den Spielern herrschte.

Bei den Lokalpolitikerreden klatschten wir brav und nachdem die Tribüne nun eröffnet war, radelten wir glücklich nach Hause. Denn dort wartete ja schon eine Fußballtorte.



Der süße Knopf feierte nämlich seinen 7. Geburtstag mit seinen Taufpaten nach und es war naheliegend, ihm eine Fußballtorte zu backen. Nachdem er weder Rollfondant noch Schokoüberzug mag, gab es quasi eine "naked Sachertorte".

Rezept abgewandelt nach "Das Buch vom Backen. Die große Schule"
für 1 runde Springform mit Durchmesser 20 cm

125 g Mehl
30 g Kakaopulver
250 g Zucker
100 g Butter
40 g Marillenmarmelade + etwas für die Füllung
4 Eier

Backrohr auf 180 vorheizen
Backform fetten und mit Mehl ausstäuben (bei glutenfreier Version natürlich mit glutenfreiem Mehl)
Zucker, Butter und Marmelade in einem Topf bei schwacher Hitze verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat
etwas auskühlen lassen
Eier trennen
Eigelb einzeln zur Butter-Zuckermischung geben und verquirrlen
Eiweiß steif schlagen
Mehl und Kakao in eine große Schüssel geben
die flüssigen Zutaten dazugeben und vermischen
Eiweiß unterheben
in Form füllen
ca 40-45 Minuten backen
auskühlen lassen

Tortenboden waagrecht halbieren und mit Marmelade (oder Creme oder Nutella,....) füllen.



glutenfreie Version:
ich habe 125 g glutenfreie Mehlmischung vom Hofer verwendet und da diese, wie die meisten fertigen glutenfreiem Mehlmischungen, Zucker enthält, nur 180 g Zucker (statt 250) verwendet


Zur Dekoration habe ich am Vortag aus Rollfondant mit einem Fußballkeksausstecher Fußbälle ausgestochen, sie mit Lebensmittelfarbe bemalt. Mit Hilfe von einer Creme (100 g Mascarpone, 2 EL Nutella) kleine Rosetten auf die Oberseite gespritzt und darauf die Bälle positioniert (ACHTUNG: für kurze Zeit ist das möglich, sonst würde die Mascarponecreme den Rollfondant aufweichen) Das Maxerl in der Mitte ist eine Aufziehfigur. ;-)

Mahlzeit und TOR!




Mittwoch, 12. September 2018

Was ein Massageclub mit der heurigen Ernte zu tun hat...

… eigentlich recht wenig. Der einzige Zusammenhang besteht, dass Monsieur Koko täglich mit einem frisch vom Baum geernteten Apfel in die Schule startet und den letztes Semester gegründeten Massageclub wieder aufgenommen hat.
Heute in der Früh kommt der Herr Koko mit unzähligen kleinen Zettel ganz stolz zum Frühstückstisch: "Schau mal Mama, diese Eintrittskarten habe ich selbst gemacht." Warum er dafür für mich mitten in der Nacht (=6 Uhr früh) aufstehen musste, ist mir ein Rätsel, aber höflichkeitshalber frage ich gähnend, aber interessiert (hüstl, man reiche mir den Oscar) nach: "Für was brauchst Du die Eintrittskarten?"
"Die sind für unseren Massageclub in der Schule.* Die mit M sind für die Mitarbeiter. Die mit E für die anderen. Mitarbeiter sind der K und der A. Den N habe ich gekündigt, weil er mich so genervt hat und der S hat selber gekündigt."
Tja, Monsieur Koko willkommen im Wirtschaftsleben.

Als Stärkung für die anstrengende Arbeit gibt es Kuchen. Mit lauter gesunden Sachen (hüstl), Vitaminen, Kalzium und Nüssen als Nervennahrung. Das bisschen Zucker fällt da ja gar nicht ins Gewicht. Wobei, Kuchen soll Kuchen bleiben. Wenn ich etwas Gesundes will, pflück ich mir einen Apfel vom Baum, womit ich irgendwie eine Verbindung zum Anfang der Geschichte geschafft habe. ;-)




Ricotta-Mandel-Kuchen mit Apfel
(aus Lecker, Special Nr. 3, 2015)

Ich habe die Angaben halbiert, weil ich nur einen kleinen Kuchen wollte. Bei Bedarf bitte verdoppeln und in einer 26 cm Durchmesser Form backen)

1 großer Apfel
87 g Butter
3 Eier
125 g + 50 g Zucker
225 g Ricottakäse
200 g Mandeln (optimal ohne Haut)
25 g Mandelblättchen

Springform mit 20 cm Durchmesser fetten und mit etwas Reismehl (dann bleibt der Kuchen glutenfrei) stäuben
Butter und 125 g Zucker cremig rühren
Eier trennen
Eigelb nacheinander unter die Butter-Zuckermischung geben
Ricotta und gemahlene Mandeln unterrühren
Apfel schälen, vierteln, entkernen, in kleine Stücke schneiden
Eiweiß steif schlagen und dabei 50 g Zucker einrieseln lassen
ca 1/3 des Eischnees unter die Masse heben
kleingeschnittener Apfel unterheben
restlicher Eischnee ebenfalls unterheben
In die Form füllen
mit Mandelblättchen bestreuen
im Backrohr ca 70 min backen (ACHTUNG: Nach ca 45 Minute mit Alufolie abdecken)
Backrohr ausschalten, bei leicht geöffneter Tür ca 30 min abkühlen lassen(diesen Schritt habe ich wegen der Kleinen ausgelassen)
Kuchen auskühlen lassen, mit Staubzucker bezuckern und genießen.



* zur Erklärung des Massageclubs. Letztes Schuljahr hat sich ein Klassenkollege vom Koko den Hals "verrissen" und wurde auf einen Tisch gebettet, bis der Schmerz nachließ. Darauf hin haben einige einen Massageclub gegründet und nach einem ausgeklügelten Plan Massage angeboten. Der Koko war tagelang beschäftigt, Mitarbeiterausweise zu erstellen und Arbeitspläne einzuteilen.





Freitag, 24. August 2018

Selbsterkenntnis

Während Monsieur Koko am Pfadfinderlager Schattenwölfe jagte, waren wir bei den neuen Nachbarn zur Gartenparty eingeladen. Ein paar Tage später nach erfolgreicher Rückkehr des Ritters Koko erzählte ich ihm, dass die neuen Nachbarn zwei Babykatzen hätten. Die eine, wagemutige, besucht unseren Garten abends regelmäßig und machte auch schon Erkundungstouren im Haus. Die andere dürfte nicht ganz so mutig sein und lieber im eigenen Garten bleiben.

Daraufhin Monsieur Koko: "Ach so, die ist dann so wie der Luis (=Knopf) und ich und die wagemutige, das ist  Anton. (= s' Zwiebale)."

Mehr Selbsterkenntnis und Analyse der Geschwister gibt es nicht und da bleibt mir nur übrig, die Fotos der Hauseinweihungskekse zu zeigen.






Dienstag, 14. August 2018

Der ausgezogene Mann

Wie ihr wisst, schaut der süße Knopf ja ganz gerne Musikvideos auf YouTube. Und da er die Songtitel nicht kennt, gibt es Stichwörter zu den Videos und sofort ist klar, was er sehen will. Schifahren = Perfect von Ed Sheeran, Gitarre = Let her Go von Passengers, usw. S'Zwiebale schaut manchmal mit und zum allgemeinen Verständnis müsst ihr jetzt kurz mal hier rein schauen! Dann aber unbedingt wieder kommen und weiterlesen :-) Also klick HIER.

Vor ein paar Wochen am Heimweg vom Kindergarten ruft der Jüngste plötzlich ziemlich laut und ziemlich bestimmt: "Ich will den ausgezogenen Mann sehen." Es gibt kaum Peinlicheres, als einen vierjährigen Dreikäsehoch, der zornig und brüllend nach Hause stapft und dabei brüllt: "Doch. Ich will. Jetzt. Mama, den ausgezogenen Mann anschauen." Es wurde nur peinlicher, als ich total genervt versprach, dass sie beide Musikvideos schauen dürfen, solange ich koche. Denn da fing er laut jubelnd an: "Juchuu. Wir dürfen den ausgezogenen Mann anschauen." Ich bin immer noch auf der Suche nach einem unsichtbarmachenden Tarnumhang, den ich in solchen Momenten einfach um uns werfe. Eine gute Option wäre auch, wenn dieser Umhang schalldicht wäre.
Aber gut, irgendwie haben wir es nach Hause geschafft und es haben sich weder Jugendamt noch neugierige Voyeure gemeldet.

Zuhause schalte ich also Youtube ein und beide betrachten einträchtig James Blunt und immer an der gleichen Stelle brüllt der süße Knopf: "Mann springt. Wasser." Und s'Zwiebale kommentiert immer: "Er hat die Hose noch an. Das ist blöd. Jetzt wird die Hose nass." Ich meinte darauf hin recht trocken: "Dann musst Du ihm das halt mal erklären." Daraufhin griff sich s'Zwiebale sein Stofftelefon und sagte: "Du, ausgezogener Mann. Du musst Dir die Hose ausziehen. Die wird sonst nass." Ich: "Und was hat er gesagt?" S'Zwiebale: "Ja gut. Danke."

Wenig später wollten die beiden das Video nochmals sehen und der Jüngste war wirklich entrüstet, dass sich der ausgezogene Mann schon wieder nicht die Hose vorm Sprung ins Wasser auszog. Auch mehrmalige intensive Telefonate haben den ausgezogenen Mann nicht dazu bewegt, sich auch die Hose auszuziehen. Also, vielleicht kennt irgendjemand, der jemanden kennt, der James Blunt kennt und ihm doch bitte, bitte erklärt, dass das Video ein anderes Ende braucht. 
Oder es ist eine heilsame Erfahrung und s'Zwiebale erkennt, dass es ganz schön nervig sein kann, wenn man (=er) so einfach nicht und nicht folgen will.

Ich finde, der ausgezogene Mann hat sich auf jeden Fall einen Cocktail verdient und wir auch! Mein Pinacolada gibt sich die Ehre und kommt als Macaron daher. Und das ist wirklich fabulös!



Wie man Macarons bäckt, habe ich hier erklärt. In diesem Beitrag findet ihr auch das Grundrezept für weiße Ganache.  KLICK HIER

Für die Füllung der Pinacolada Macarons benötigt ihr
80 g weiße Ganache
40 g Kokoscreme (z.B. vom Spar, Luxuslinie)
getrocknete Ananaschips

Ganache und Kokoscreme mischen
in einen Spritzbeutel füllen
eine Hälfte mit einem ordentlichen Gupf befüllen
zweite Schale drauf geben, leicht andrücken
und kleinst zerbrochene Ananaschips vorsichtig am Rand der Creme andrücken.

Voilà! Cheers!







Mittwoch, 25. Juli 2018

Daumen hoch: Freund! oder ein Halbtages-Projekt

Seit ein paar Tagen sind wir aus dem Westen zurück und die Ferien haben für mich jetzt begonnen: gemütlich in den Tag hineinleben, den Garten genießen, mit dem Knopf und dem Zwiebale im Pyjama bis mittags herumhängen und lesen, vorlesen, puzzlen, einkaufen gehen und den Nachmittag im Schwimmbad verbringen. Der Koko ist auf Forscherferien und kommt immer nur abends heim, restlos begeistert vom Programm der Fachhochschule und restlos k.o.

Knopf & s'Zwiebale verstehen sich zur Zeit wirklich gut und so sind es ganz harmonische Tage. Davor war es nicht ganz so harmonisch und ich gestehe, ich kaufe dann gerne ein. Meist Koch-oder Backbücher oder -Zubehör, hin und wieder auch Kleidung oder irgendein Schnickschnack. Das ist meine Belohnung, wenn die drei Herren mal wieder wie die Hottentotten durch die Gegend stürmten, schrien und stritten.

Meist kaufe ich im Ort, hin und wieder freue ich mich aber auch über ein Paket mit dem großen A. ;-) Und heute kamen gleich zwei solcher Pakete an. In einem ein neues Kochbuch, im anderen meine neue Pieform!

Und nachdem gerade die ersten reifen Äpfel am Boden lagen, marschierten wir drei in den Garten und holten uns ein paar. Der Koko bog zwar ab und schoss mit dem Fußball aufs Garagentor und kam erst wieder rein, als der Teig schon fertig war, aber wir lassen es trotzdem als Gemeinschaftsprojekt gelten. Und wir waren wirklich den halben Tag damit beschäftigt. Teig kneten, rasten lassen, ausrollen, blind backen, Äpfel schälen und schneiden (und bei den Miniäpfel dauert das ganz schön lange, bis man die gewünschte Menge zusammen hat), Füllung kochen, auskühlen lassen, 2. Teig ausrollen,.... und dann muss man die Pie noch auskühlen lassen. Puhhh,.... so gab es halt zum Abendessen Apfelkuchen, auch mal fein. :-)

Und der Knopf, der ja ziemlich wählerisch ist (bei Süßem) was ihm schmeckt und was nicht, hat noch während des Essens mir seinen Daumen hoch gestreckt und mit unzähligen Krümeln im Mund gesagt: Freund! Und das will echt was heißen. Denn so verbal drückt unser süßer Knopf seine Zuneigung selten aus. Er kommt wohl ziemlich oft zum Papa kuscheln, hin und wieder auch zu mir und man sieht natürlich, dass er sich wohlfühlt & es ihm gut geht, aber das verbale Ansprechen von Gefühlen klappt noch gar nicht. Deswegen, schmelze ich gerade vor Rührung hin und genieße ein zweites Stück.


Das Rezept ist nicht kompliziert, nur etwas zeitintensiver, aber man wird mit einer herrlichen Apple Pie belohnt, die man so auch grad in New York oder Boston oder... genießen könnte. Schmeckt aber Zuhause mindestens genau so gut! :-)
Das Rezept ist eine Kombination aus diversen Pierezepten, der Teig stammt aus dem Buch "New York. Capital of food" und wurde von mir adaptiert.



Für eine Pieform, mit hohem Rand, Durchmesser 23 cm
270 g Mehl
35 g Speisestärke
1/4 TL Backpulver
1 kräftige Prise Salz
170 g kalte Butter, gewürfelt
70 g Zucker
2 Eigelb (Größe L)
2 EL kaltes Wasser

Füllung:
ca 700 g geschälte, in kleine Scheiben geschnittene Äpfel
100 ml Apfelsaft
2 EL Speisestärke
3 EL Zimtzucker (3 EL Zucker und 1/4 TL Zimt vermischt)

glutenfreie Version: statt 270 Mehl und 35 g Speisestärke: 100 g Buchweizenmehl, 100 g Reismehl, 70 g Kartoffelstärke, 1 TL gemahlene Flohsamenschalen

Anmerkung: Das Buchweizenmehl harmoniert so wunderbar mit den Äpfeln, dass ich ohne glutenfreies Backen auch die Hälfte des Weizenmehls durch Buchweizenmehl ersetzen würde.


Butter würfeln und in das Gefrierfach stellen
Plastikbecher mit kaltem Wasser füllen und ebenfalls ins Gefrierfach stellen
beides dort 10 min lassen
Pieform fetten und mit Mehl (Reismehl) ausstäuben
Mehl, Stärke, Salz und Backpulver mischen
Butter zufügen
Mit den Fingern krümelig reiben
Zucker dazu geben
Eigelbe mit den 2 EL sehr kaltem Wasser vermischen
zum Teig geben
kneten, bis ein glatter Teig entsteht (wenn nicht alle Butterstückchen komplett eingearbeitet sind, stört das gar nicht)
Ca 220 g von der Teigmenge in eine Klarsichthülle wickeln und in den Kühlschrank legen
Restlichen Teig ausrollen (ca 5 mm dick) und in die Pieform geben (Boden und Rand auskleiden)
(in der glutenfreien Version funktionierte das nur mäßig und wir drückten den Teig eher hinein - beim nächsten Mal würde ich auch diesen Teil im Kühlschrank rasten lassen, bevor ich ihn ausrolle)
Pieform für 30 min in den Kühlschrank stellen

Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Äpfel schälen, in kleine, dünne Scheiben schneiden
mit Zimtzucker kochen (meine waren teilweise noch bissfest, das mag ich lieber)
von den 100 ml Apfelsaft 1 EL in ein Glas geben, den Rest zur Apfelmischung im Topf
Esslöffel Apfelsaft mit den 2 EL Stärke glatt rühren und in den Topf geben
Ein paar Minuten köcheln lassen (umrühren nicht vergessen), bis die Masse etwas eindickt
Pieform aus dem Kühlschrank holen, mit Alufolie auslegen (einfach ein großes Stück hineingeben), mit Blindbackgewichten (oder Reis, trockenen Bohnen,...) beschweren und 15 min blind backen
Alufolie mit den Gewichten entfernen und nochmals 15 min backen
Zweite Teigmenge aus dem Kühlschrank holen, aus der Frischhaltefolie wickeln (Achtung, diese aufheben) und kreisrund, ca 5 mm dick ausrollen. (Arbeitsfläche bemehlen)
Bei der glutenfreien Version war es hilfreich (der Teig ist nicht so elastisch wie bei glutenhaltigem Getreide), die Klarsichtfolie auf den Teig draufzulegen und dann klappte das Ausrollen wunderbar)
Löcher oder Muster (hier Äpfel) ausstechen
Fülle in die Pieform geben
Teigdeckel draufgeben (auch hier war bei der glutenfreien Version wiederum die Frischhaltefolie hilfreich - so konnte ich den Deckel gut auf die Pieform transferieren ;-)  )
den Rand etwas festdücken
Pie ca 45 min backen, nach 20 min mit einem Stück Alufolie abdecken
Auskühlen lassen
genießen
dazu passt wunderbar: Vanilleeis, Schlagrahm, Karamellsoße,...